Im Januar haben die
Ferienkurse in Huancarani begonnen.
Das heißt, ich und
die zwei Lehrer Ada und John wohnen je zwei Wochen lang mit den
Kindern zusammen, tagsüber sind das so 35, Abends schlafen hier um
die 20.
Natürlich gibt es
da viel zu tun. Die Kinder haben den ganzen Tag (wenn auch mit
Pausen) über Unterricht. Meine Aufgaben bestehen meistens darin, in
der Küche zu helfen, Sportunterricht zu geben und manchmal mache ich
bei den Kleinen auch Unterricht. Manchmal in Mathe, einmal haben wir
das Thema Mobbing in der Klasse behandelt, oder ich mache
Handarbeiten wie Ohrringe oder Armbänder. Die Kinder haben so viel
Energie, Abends wird auf dem Grundstück noch Rugby gespielt und nach
dem Abendessen schauen wir meisten noch zusammen „Esto es Guerra“,
eine Fernsehsendung, die die Kinder total lieben.
Es gibt auf jeden
Fall immer etwas zu tun, und diese Wochen sind auch die
anstrengendsten, die ich bis jetzt in Huancarani hatte. Leider bin
ich auch noch krank geworden, kann aber schlecht im Bett bleiben,
weil die Kinder einen den ganzen Tag über beschäftigen. Es macht
aber auch echt Spaß. Außerdem sind das hier schon meine letzten
Wochen, weil ich Anfang Februar mit Marit (und Laura kommt auch mit)
nach Lima zum Zwischenseminar fahre. Danach haben wir drei Wochen
Zeit zu reisen, wir haben noch nicht sehr viele Pläne, aber wollen
auf jeden Fall in den Regenwald. Danach werde ich den Arbeitsplatz
wechseln, denn es war am Anfang so abgesprochen, dass Marit und ich
nach einem halben Jahr tauschen. Ich möchte allerdings ungern nach
Puno, weil die Stadt nochmal kälter ist als Huancarani und ich so
außerdem nur alle drei Wochen nach Cusco zurückkommen könnte.
Deswegen gehe ich vermutlich nach Accha.
Jedenfalls ist heute
schon Freitag der zweiten Woche, und ich muss mich von den Kindern
verabschieden. Es ist schon merkwürdig, man lernt sie ja in einem
halben Jahr schon kennen, und dann geht man einfach wieder.
Vielleicht fahre ich im Laufe der nächsten Monate noch einmal nach
Huancarani, um die Kinder und Ada zu besuchen.
Jetzt freue ich mich
aber auch darauf, endlich mal Ferien zu haben und mehr von Peru zu
sehen als nur Cusco.