Ein Blog über mein Jahr im Projekt Yanapanakusun!

Sonntag, 31. August 2014

Die ersten Tage in Cusco

 waren sehr, sehr schön, aber auch sehr, sehr anstrengend. Eigentlich komisch, denn wirklich arbeiten mussten wir bis jetzt noch nicht. Donnerstag sind wir angekommen, Freitag war der erste „richtige“ Tag. Den Vormittag über haben wir in der Küche geholfen, und dann sind wir in Begleitung von Judith das erste Mal runter in die Innenstadt gelaufen. Sie hat uns ganz viel gezeigt, viele verschiedene Straßen und Läden und später haben wir zu zweit dann noch die plaza de armas entdeckt. Die ist wunderschön, mit einer Kirche und umrahmt von alten Gebäuden, deren Fundament noch aus der Inkazeit stammt. Leider aber auch ziemlich überfüllt von den ganzen Touristen (ich als Freiwillige kann da jetzt ja mal ein bisschen herablassend sein ;-). Zum Abschluss waren wir noch einen Kakao trinken und haben uns dann bei einbrechender Dunkelheit auf den Heimweg gemacht.

Samstag bin ich nach dem Frühstück mit Jose und Judith (Marit blieb im Centro, weil sie noch skypen wollte) wieder in die Stadt, weil wir auf dem Flohmarkt Cuzcos Besorgungen machen und außerdem Leine und Halsband für die Hunde kaufen wollten. Die bleiben nämlich immer auf dem Grundstück des Centros, und Marit und ich finden, sie hätten mal etwas Auslauf verdient. Ich glaube, die anderen halten mich für ein bisschen verrückt weil ich die Hunde so lieb habe, aber die sind einfach so süß!!!
Natürlich haben wir die Leine vergessen zu kaufen, dafür hab ich aber ein Buch gefunden, mit dem ich Quechua lernen kann, und Jose hat mir ein schönes, buntes Armband als Begrüßungsgeschenk gekauft. Pünktlich zum Essen waren wir wieder zurück. Wir hatten noch ein Gespräch mit Ronald, endlich ging es mal um unsere Arbeit! Wir haben mit ihm abgeklärt, dass wir erstmal alle Einsatzplätze besichtigen, bevor wir uns entscheiden, wer wohin geht. Sonntag bis Dienstag sind wir im circa 4 Stunden entfernten Accha, Donnerstag dann für einen Tag in Huancarani, das man mit dem Bus in so einer Stunde erreicht, und irgendwann danach reisen wir für drei, vier Tage an den Titicacasee nach Puno, das mit ungefähr 6 Stunden nicht nur am weitesten entfernt, sondern mit 4000m auch am höchsten gelegen ist. Ich bin mal gespannt, wie wir uns entscheiden. Und dann beginnt unsere Arbeit, das Freiwilligenjahr, erst richtig.
Jose hat uns danach noch angeboten, das Hogar, also das Heim zu zeigen. Momentan leben dort 17 Mädchen, das Jüngste ist erst zehn Monate alt. Sie alle waren sehr nett und süß und wir werden auf jeden Fall mal vorbeischauen, um mit ihnen zu spielen.
Nachher waren Marit und ich noch mal in der Stadt, das Hundezeug kaufen und noch ein bisschen rumlaufen. Wir waren also das erste Mal ganz allein unterwegs. Die Leute im Centro warnten uns vorher, dass es schon öfter passiert sei, dass die Leute von der Innenstadt aus nicht mehr den Weg zurück fänden. Tja, natürlich ist uns genau das passiert. Erst waren wir uns nicht sicher, welchen Bus wir nehmen können (die Linien haben hier Namen wie „Inca Express“ oder „Colombia“, und es gibt keine Fahrpläne, sondern man muss einfach wissen, wohin sie fahren), also beschlossen wir zu laufen. Keine gute Idee. Irgendwann fanden wir uns im Dunkeln in einer einsamen, nicht beleuchteten kleinen Straße wieder, und fühlten uns irgendwie nicht mehr so ganz wohl. Zum Glück kam nach einiger Zeit ein Taxi vorbei, das uns sicher nach Hause brachte. Trotzdem, das nächste Mal nehmen wir lieber doch den Bus.
Heute gehts dann los nach Accha. Ich bin auf die Kinder gespannt und wie es da so ist.
Außerdem hat mir Barbara von einem Reggaekonzert erzählt, wo wir bestimmt mal hingehen.
Die nächsten Tage werden auf jeden Fall spannend! :-)


unser Blick auf Cuzco



Donnerstag, 28. August 2014

Estamos en el Perú!

Und das jetzt schon seit drei Tagen.
Am Sonntag ging's von Frankfurt aus mit dem Flieger los nach Madrid, und von da aus schließlich nach Lima. Dort trafen wir auf unsere Mentoren Norma und David, mit denen wir erst mal ins Kolpinghaus fuhren. Auf der Busfahrt dorthin hatten wir auch die Gelegenheit, erste Eindrücke zu sammeln. Was mir dort vor allem auffiel, waren die starken Gegensätze: Im einen Moment fährt man noch an Casinos vorbei, und gleich daneben beginnen die ärmsten Viertel Limas, in denen sich die ramponierten Hütten nur so aneinanderreihen.
Wir hatten dann zwei Tage Vorbereitungsseminar, haben Handys und Bustickets für unsere Weiterfahrt gekauft, waren am Strand und haben die Hauptstadt erkundet. Die Stadt und selbst der Himmel über ihr sind sehr grau, aber mir hat es trotzdem gefallen, überhaupt die ganze Atmosphäre war irgendwie sympathisch chaotisch. Aber Lima ist ja auch riesig! Ich hab gerade mal bei Google nachgeschaut, 8,5 Millionen leben dort, aber es gibt natürlich eine noch viel größere Dunkelziffer.

Am Mittwoch fuhren Marit und ich dann zum Busbahnhof, endlich ging es los nach Cuzco! Auf der Fahrt wurde uns erstmal bewusst, wie riesig Peru eigentlich ist. Wir fuhren erst mal vier oder fünf Stunden durch die Wüste, in der ja auch Lima selbst liegt, was mich ehrlich gesagt echt überraschte und mir dort gar nicht so bewusst gewesen war. Irgendwann sind wir eingeschlafen, und als ich wieder aufwachte, ging es schon in Serpentinen die Berge hoch. Nach 23h kamen wir eendlich bei bestem Wetter im Centro Yanapanakusun an. Naja, das heißt nach der Busfahrt und ein bis zwei Stunden Wartezeit, weil wir Ronald, unserem Mentor hier, gesagt hatten dass wir um eins da seien. Der Bus war dann aber doch irgendwie früher da. War auch nicht so schlimm, so haben wir unsere ersten Gespräche mit ein paar Taxifahrern geführt. Wir wurden dann von Andaluz, einer sehr netten und kleinen Peruanerin abgeholt. Und dann waren wir im Centro. Das ist superschön! Man kann über ganz Cuzco schauen, und bis zur plaza de armas, also dem zentralen Platz der Stadt, sind es nur 15min zu Fuß. Außerdem gibt es zwei Hunde und eine Katze. Wir wurden auch sofort total lieb empfangen, es gab leckeres Essen und wir konnten alle mal ein bisschen kennenlernen. Marit und ich sind hier nicht die einzigen Ausländer, außer uns wohnen und arbeiten hier noch Barbara, Judith und Martina, die aus Spanien, Italien und Irland kommen. Und ansonsten wohnen hier natürlich ganz viele Peruaner_innen. Das Centro ist wirklich groß und außer den Touristen wohnen hier noch sehr viele Leute, die zum Projekt gehören.

Nach dem Essen wurde uns unser Zimmer gezeigt, das klein, aber hübsch ist, und wir sind erst mal zwei Stunden ins Bett gefallen wie die Toten. Dann sind wir los und haben den Internetraum gesucht und wie ihr seht auch gefunden.

Das wars dann auch erstmal aus Perú, es gibt nämlich gleich Essen und ich hab echt Hunger!! ;-)
Bis bald, eure Flora